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Das Zeitalter der direkt in der Praxis gedruckten Implantat-Bohrschablonen ist angebrochen

Einer kürzlich von der Fachzeitschrift Journal of Oral and Maxillofacial Surgery veröffentlichten Studie zufolge sind Implantat-Bohrschablonen, die mithilfe von 3Shape-Lösungen und einem praxisinternen Form 2 3D-Drucker von Formlabs hergestellt wurden, eine „praktische, kosteneffiziente und genaue Methode, Patienten eine Implantatversorgung zu bieten“.

Laut der Studie sind diese Erkenntnisse von Bedeutung, da die Kosten für Bohrschablonen eines Implantatherstellers oder Labors zwischen 275 und 700 USD liegen und die Lieferdauer mindestens eine Woche beträgt. Die Kosten für den Druck eigener Schablonen mithilfe des praxisinternen Form 2 Druckers betragen lediglich 20 bis 70 USD.

Die Ergebnisse der Studie bestätigten, dass die Genauigkeit bei intern gedruckten Schablonen nur geringfügig niedriger ist. Darüber hinaus wurde bestätigt, dass der interne Schablonendruck mithilfe des Intraoralscanners 3Shape TRIOS, der Implantatsoftware und Formlab „eine praktische und kosteneffiziente Methode zur Gewährleistung einer korrekten Implantatversorgung bietet“. (1)

Der dänische Chirurg Dr. Simon Kold druckt seit letztem Jahr seine eigenen Schablonen. Er sagt, dass er aufgrund der Genauigkeit und der geringen Kosten nun bei fast jedem Eingriff Schablonen verwendet.

Aus Studien ging außerdem hervor, dass die Genauigkeit von Implantatversorgungen durch die Verwendung von Bohrschablonen im Vergleich zu nicht-navigierten chirurgischen Eingriffen höher ist. (2, 3)

Im März dieses Jahres kündigten 3Shape und Formlabs eine Zusammenarbeit zur Entwicklung von Integrationen an, um das Schablonendesign und den Herstellungsprozess zu optimieren. Im Zuge dessen erklärte Dr. Daniel Whitley, einer der Verfasser der Studie und Anwender beider Systeme: „Ich kann mit wenigen Mausklicks von Patientenscans zu einem geplanten Behandlungsfall und zu einer vollständig hergestellten Schablone übergehen.“

Dem fügt er hinzu: „Die Kosten des Druckers von Formlabs betragen mit sämtlichem Zubehör zwischen 3500 und 4000 USD, wodurch die Investitionsrendite schon nach einigen wenigen Implantateingriffen erreicht ist.

Die hohen Kosten standen der navigierten Chirurgie bisher im Weg. Implantate sind kostspielig. Wenn Sie schon 500 USD an Ausgaben für die Schablone berechnen müssen, bevor der Patient überhaupt den Raum betritt, werden Sie es sich zweimal überlegen, ob Sie eine Schablone verwenden. Was geschieht, wenn der Patient den Eingriff doch nicht durchführen lässt? Solche Dinge geschehen tatsächlich. Wenn Sie stattdessen intern drucken, belaufen sich die Ausgaben für die Schablone auf 50 USD.

Außerdem habe ich durch die Verwendung von 3Shape Implant Studio und digitaler Technologie meine tatsächliche praktische Arbeit pro Behandlungsfall auf 30 Minuten oder weniger reduziert. Durch die Weiterentwicklung von Implant Studio durch 3Shape wird es auch immer einfacher werden.

Zahnärzte sind keine Techniker, weshalb es wirklich von Vorteil ist, dass Implant Studio sozusagen nach dem Plug-and-Play-Prinzip funktioniert.“ 

Dr. Sompop Bencharit, Mitverfasser der Studie und Associate Professor and Director of Digital Dentistry an der Virginia Commonwealth University, fügt hinzu: „Es ist sehr hilfreich, dass man mit 3Shape Implant Studio das Design der Bohrschablone anpassen kann. Mit den meisten Programmen ist das nicht möglich. Mit Implant Studio kann man so ziemlich alles machen, und man hat unbegrenzte Freiheit bei der Erstellung von Bohrschablonen.“ 

3Shape veröffentlicht Implant Studio 2017 Anfang September. Es umfasst neue, optimierte Einstellungen für den Drucker von Formlabs. Später in diesem Jahr wird Implant Studio dann auch die vollständige Druckerintegration für einen noch schnelleren und einfacheren Arbeitsablauf für den internen Schablonendruck umfassen.

Dr. Sompop Bencharit fügt hinzu: „Im Mittelpunkt unserer Studie stand die Abweichung. Wir wollten einen Vergleich zu veröffentlichten Studien mit anderen Systemen erstellen. Es war beeindruckend, zu sehen, dass die von uns hergestellten Schablonen genauso gut funktionierten wie eine 1000 USD teure Schablone.

Derzeit arbeiten wir an einer In-vivo-Folgestudie mit Patienten. Interessanterweise scheinen die Schablonen in vivo im Vergleich zu in vitro genauer zu sein. Dies ist jedoch noch nicht nachgewiesen.“  

Das Fazit der Studie besagt: „Die navigierte Chirurgie erfordert immer mehr Vorbereitung als die nicht-navigierte Chirurgie. Die navigierte Chirurgie dient dazu, die Behandlungsdauer zu reduzieren und folglich die Kosten zu senken. Vor allem aber werden chirurgische Komplikationen infolge von inkorrekt platzierten Implantaten vermieden. Obwohl wir erkennen, dass der interne 3D-Druck von Implantat-Bohrschablonen großes Potenzial zur Förderung des Einsatzes der navigierten Implantatversorgung birgt, gibt es bei dieser Technologie, wie bei jeder anderen neuen Technologie auch, einen Lernprozess. Zahnärzte sollten eine entsprechende Schulung durchlaufen und sich mit der Implantatplanungssoftware und dem 3D-Druck zur Herstellung von Schablonen vertraut machen.“

Nehmen Sie am gemeinsamen Webinar von 3Shape und Formlabs teil: Affordable In-Office 3D Printed Surgical Guides with 3Shape and Formlabs(19. September 2017, 00:00 Uhr (MEZ))

1. How Accurate are Implant Surgical Guides Produced with Desktop Stereolithographic
3D-printers? (Journal of Oral and Maxillofacial Surgery)
George R. Deeb, DDS, MD, Associate Professor, Riley K. Allen, BS, Dental Student,
V. Patrick Hall, DMD, Resident, Daniel Whitley, III, DDS, Daniel M. Laskin, DDS, MS,
Professor and Chair Emeritus, Sompop Bencharit, DDS, MS, PhD, FACP, Associate
Professor
2. Deeb GR, Soliman O, Alsaad F, Jones P, Deluke D, Laskin DM. Simultaneous Virtual
Planning Implant Surgical Guides and Immediate Laboratory-Fabricated Provisionals: An
Impressionless Technique. The Journal of oral implantology. 2016;42(4):363-9.
3. Vercruyssen M, Coucke W, Naert I, Jacobs R, Teughels W, Quirynen M. Depth and lateral
deviations in guided implant surgery: an RCT comparing guided surgery with mental navigation
or the use of a pilot-drill template. Clinical oral implants research. 2015;26(11):1315-20.