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Digitale Kieferorthopädie? Jetzt ist alles möglich.

Interview with Dr. Santiago Isaza Penco.

Interview mit Dr. Santiago Isaza Penco

Sie arbeiten nun schon seit einigen Jahren mit TRIOS. Was hat sich dadurch für Ihre kieferorthopädische Praxis geändert?

Zunächst einmal konnten wir dank des Systems unsere Position im Wettbewerb stärken. Die Patienten reden über uns und chatten in den sozialen Medien. Wir beobachten das zum Beispiel auf Facebook, wo wir Tag für Tag mehr Abonnenten bei den Patienten haben. Ich bin davon überzeugt, dass neue Technologien wie TRIOS und DVT-Scans zum Anwachsen unserer Patientenzahlen beigetragen haben.

Wie überall suchen die Leute auch hier nach stabilen und guten Ergebnissen. Mit der Digitaltechnologie konnten wir das erreichen.

Es ist ganz wichtig, dass unsere Patienten den bestmöglichen Service erhalten. Genau das erwarten sie, und dafür bezahlen sie auch.

Dank TRIOS sind wir in der Lage, digital zu arbeiten, was uns ganz bestimmt von anderen kieferorthopädischen Praxen unterscheidet. Und weil wir digital sind, verzeichneten wir einen Anstieg unserer Patientenzahlen wegen unserer besseren Serviceleistungen und weil wir so schnell arbeiten können.

Die Digitaltechnologie hat also Ihren Workflow beschleunigt?

Mit der Digitaltechnologie hat sich unsere Arbeitsweise in drei unterschiedlichen und jeweils messbaren Bereichen verändert. Zum einen beim Workflow, wie Sie das schon erwähnten. Das steht im engen Zusammenhang mit unserer neuartigen Verwaltung der Patientenbehandlung. Dann hat sich die Art geändert, wie wir mit unseren Patienten über eine vorgeschlagene Behandlung kommunizieren. Und schließlich auch die Art, wie wir mit unseren kieferorthopädischen Laboren kommunizieren. Alle diese Aspekte sind jetzt viel effektiver und effizienter – was letztendlich eine Beschleunigung bedeutet.

Die Kommunikation zwischen einem Labor und dem Kieferorthopäden ist enorm wichtig. In Italien müssen Labors sämtliche kieferorthopädischen Apparaturen herstellen, weshalb die Zusammenarbeit zwischen den beiden Seiten eine solch extreme Bedeutung hat.

Früher kam unser Laborpartner, der seinen Sitz Hunderte Kilometer entfernt von uns hat, jeden zweiten Tag in meine Praxis, um Modelle abzuholen und zu überprüfen und Apparaturen zu konstruieren. Das bedeutet einen enormen Reiseaufwand und einen hohen Benzinverbrauch. Das ist jetzt nicht mehr nötig. Jetzt geschieht alles in Echtzeit. 

Noch vor zwei Jahren haben wir an unsere Labors traditionelle Abformungen versendet. Es dauerte immer drei bis vier Wochen, eine Apparatur zu konstruieren und zurückzusenden. Heute brauchen wir für einen Retainer nur noch zwei bis drei Tage.

Das ist eine enorme Veränderung.

Es kommt also auf die Zusammenarbeit mit einem digital ausgerüsteten Labor an?

Ja. Denn erst dadurch wird der Workflow um so vieles schneller und genauer.

Leider verfügen noch nicht alle Labors über die Digitaltechnik. Deshalb meine ich, dass wir die Anzahl der digitalen Labors auf der ganzen Welt erhöhen müssen. Da braucht es noch etwas Überzeugungsarbeit.

Ich bin davon überzeugt, dass Labore wie auch Kieferorthopäden durchaus wissen, dass diese Technik existiert, doch sie fürchten sich noch vor ihrer Nutzung. Für einige ist es eine Kostenfrage, doch für die meisten ist es der Mangel an Erfahrung. Die Technologie wird an den Universitäten noch nicht gelehrt. Die neuen Studenten verfügen vielleicht schon über Kenntnisse in digitaler Zahnmedizin, aber sie können diese Kenntnisse nicht praktisch umsetzen. Wir müssen also in die Ausbildung investieren.

Was können Sie uns über Ihre Patienten berichten?

Die Mehrzahl meiner Patienten sind junge Leute. Und das ist toll, weil die auch perfekt sind, um unsere Arbeit zu vermarkten. Sie besuchen unsere Facebook-Seite oder unsere Website und sehen sich die Videos an. Sie wollen unseren Intraoralscanner (TRIOS) sehen, weil sie bereits das Video darüber gesehen haben. (Das Video von Dr. Pencos auf YouTube)

Bei Kindern war es immer schwierig, die traditionellen Abdrücke anzufertigen. Mit TRIOS ist das viel einfacher geworden.

Ich habe auch festgestellt, dass die Kinder ganz aufmerksam den Bildschirm beobachten, während ich scanne. Ich mache auch extra das Licht aus. Es ist eine echte Show. So ist es für beide Seiten entspannt und stressfrei.

Wenn ich das Scannen mit den herkömmlichen Abdrücken vergleiche, ist das Feedback von den Patienten äußerst positiv.

Wie bei Erwachsenen ist es auch bei Kindern ganz wichtig, dass sie alles sehen. Auf diese Weise sind sie schon bei Beginn der Behandlung davon überzeugt.

Die Patienten-Compliance ist wie in der Medizin allgemein auch in der Kieferorthopädie von großer Bedeutung. Wenn Sie davon überzeugt sind, dass Ihre kieferorthopädische Behandlung nötig ist, dann arbeiten Sie auch mit dem Arzt zusammen. Aber es bedarf einiger Tools, um die Behandlung zu erklären.

Durch den Umstieg auf die Digitaltechnik können Sie also Ihren Patienten die Behandlung besser nahebringen?

Ja. Und hier sind die Scans von unschätzbarem Wert. Sie erleichtern das enorm. Wenn Ihr Patient versteht, was Sie für Möglichkeiten haben, um das Problem zu beheben, kooperiert er auch. Die Kommunikation ist dabei entscheidend.

Mit den Scans und der Software kann ich meine vorgeschlagene Behandlung perfekt simulieren. Ich kann sogar die Eltern in die Diagnosephase einbeziehen, ihnen die Scans zeigen und die Behandlung erläutern.

Für die Patienten ist es klar: Weil ich moderne Technik verwende, um die Behandlung zu demonstrieren, liefere ich auch bessere Ergebnisse.

Wenn der Patient versteht, wohin wir den Zahn verschieben können, um ein optimales Ergebnis zu erreichen, wird das für ihn zu einer sehr wichtigen Information. So fällt dem Patienten die Entscheidung leichter, und der ganze Prozess läuft schneller ab. Die Patienten können nach Hause gehen und mit dem Wissen, was mit der Behandlung verbunden ist, ihre Entscheidung treffen.

Beim Treffen des Kieferorthopädischen Beratungsgremiums hatten wir ein sehr interessantes Gespräch über die Möglichkeit, den Patienten eine Vorschau auf die Behandlung zu zeigen. 

Als Kieferorthopäde stehen mir zahlreiche Optionen zur Patientenbehandlung zur Verfügung: Kunststoffschienen, traditionelle Brackets, TADs und noch mehr.

Beispielsweise bei den TADs (Temporary Anchorage Devices, Temporäre Verankerungsvorrichtungen) war es früher sehr schwer, die Patienten von ihrem Einsatz zu überzeugen. Heute kann ich ihnen zeigen, dass wir nur hier und da eine Schraube anbringen müssen, um eine Verankerung zu schaffen. Heute entscheiden sie sich für diese Behandlung. Und warum? Weil sie dank digitaler Scans eine Simulation der Behandlung gesehen haben.

Wie hat sich die Digitaltechnologie auf Ihre Diagnostik ausgewirkt?

Die Digitaltechnologie ermöglicht Kieferorthopäden und Labor eine bessere Diagnostik und verbessert auch die Entwicklung von Apparaturen wie Kunststoffschienen, Brackets usw. Weil ich digital arbeite, was schon von Natur aus präziser ist als analog, erlebe ich beim Einsetzen der Apparatur immer wieder, dass sie dem Patienten absolut perfekt passt.

Mit der Digitaltechnologie konnten wir so viele Probleme lösen. Unsere Ergebnisse sind gut. Die Diagnose ist perfekt. Und was am wichtigsten ist: Meine Patienten sind glücklich.

Denken Sie nur daran, wie oft es vorkommt, dass ein Patient seine Apparatur verliert. Mit der Digitaltechnik können wir in einem solchen Fall innerhalb kürzester Zeit für Ersatz sorgen. Es besteht also keine Gefahr, dass es zu einem Behandlungsrückschritt kommt.

Auch die Nachsorge wird mit dem Scanner um so vieles einfacher. Jetzt lässt sich der Fortschritt des Patienten im zeitlichen Verlauf ganz einfach verwalten. Wir könnten theoretisch jeden Tag einen Scan anfertigen und die Veränderung nachverfolgen. Mit der Software und dem Scanner ist es kinderleicht, alles miteinander zu kombinieren.

Ich brauche nur wenige Minuten, um einen Mund zu scannen. Das ist nichts.

Dank der digitalen Kieferorthopädie können wir Modelle und Scans mit DVT-Scans abgleichen. Das hat unsere Arbeit wirklich revolutioniert, weil wir viel besser erklären und bestimmen können, welche Behandlung angemessen ist.

Wir können konstruieren und alles andere auch. Jetzt ist alles möglich.

 

 

Dr Santiago Isaza Penco

Dr. Santiago Isaza Penco, Kieferorthopäde

 

Santiago ist Kieferorthopädie-Facharzt, international tätiger Dozent und Verfasser zahlreicher Publikationen.
Er ist außerdem ordentlicher Professor der Universität Modena in Italien und Mitherausgeber von PIO (Progress in Orthodontics).